DIe Plattbauchlibelle - Pionier am Gartenteich

© phototrip, iStockphoto
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Die Plattbauchlibelle erkennt man leicht an ihrem breiten, platten Hinterleib, der bei den Männchen hellblau gefärbt ist. Die Larven hingegen sehen mit ihrer starken Behaarung und dem plumpen Körperbau nicht annähernd so schön aus wie die adulte Libelle. Müssen sie auch nicht, denn sie leben überwiegend unter Wasser, wo sie sich teilweise zum Überwintern im Schlamm vergraben. Fällt ihr Geburtsgewässer trocken, können sie sogar bis zu 6 Monaten in einem Trockenschlaf verweilen.

Die Plattbauchlibelle ist eine hervorragende Fliegerin. Fast alles passiert im Flug: die Jagd, Nahrungsaufnahme und die Paarung. Die Weibchen werfen sogar ihre bis zu 100 Eier im Flug knapp über der Wasseroberfläche ab. Weite Strecken sind für die Düsenjets unter den Libellen kein Problem, deswegen sind sie meist die erste Art, die sich an frisch angelegten Gartenteichen ansiedelt.


Und ich soll eine schöne Libelle werden?

© Geert Gratama
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Libellen, Schmetterlinge, oder Fliegen leben meist nur wenige Wochen, Tage oder – wie Eintagsfliegen - gar nur wenige Stunden. Vielfach können erwachsene Tiere in dieser kurzen Zeit nicht einmal Nahrung aufnehmen. Ihr alleiniges Ziel ist es, sich zu paaren und Eier für die nächste Generation abzulegen.

 

Der längste Teil im Leben von Insekten ist die „Kindheit“ und diese Zeit bleibt uns meistens verborgen. Libellenlarven leben in ihrer Jugend im Wasser. Schmetterlingsraupen verbringen ihr Leben oft ein oder zwei Jahre verborgen im Gras, auf ganz bestimmten Blättern, andere Arten leben in ihrer Kindheit im Boden oder im Holzmulm alter Bäume.

 

 

Wenn du in deinem Garten einen Teich mit viel offener Wasserfläche anlegst, kannst du der Plattbauchlibelle ein tolles Zuhause schenken!


Die PlattbauchLibelle im Burgenland

Der ursprüngliche Lebensraum der Plattbauchlibelle waren die immer wieder neu entstehenden Hochwassertümpel natürlicher Flussauen. Auch heute ist sie meist die erste Art, die an neu angelegten Gartenteichen auftaucht. Die Art bevorzugt vorwiegend kleinere, vegetationsarme und nährstoffreiche Flachgewässer. Wichtig ist dabei ein sandig-schlammiger Untergrund, in dem sich die Larven vergraben können. Die wenig spezialisierte Plattbauchlibelle kannst du im gesamten Burgenland beobachten.

 

Was kann ich machen?

Als Gartenteichbesitzer solltest du auf den Besatz mit Goldfischen verzichten – auf deren Speiseplan stehen nämlich bevorzugt Libellenlarven und ihr Kot überdüngt das Wasser. Als Dank dafür halten sie dir Mücken und Bremsen vom Leib – die haben Libellen nämlich zum Fressen gern!

Als Landwirt, der im unmittelbaren Umfeld von Gewässern seine Felder bewirtschaftet, kannst du weniger Gülle ausbringen oder alternativ mit Festmist oder verdünnter Gülle düngen, um so eine gute Wasserqualität zu erhalten. Bewirtschafte deine Flächen nicht bis zur Gewässerkante – wenn du beispielsweise einen sechs Meter breiten Uferstreifen von der intensiven Bewirtschaftung ausnimmst (ohne Düngung, ohne Pestizide) und diesen nur jedes zweite Jahr mähst, schaffst du einen idealen Ruheraum für Libellen.

 

Links und Literatur

 

 

 

Kontakt: info@arten-checken.at