Der Wiedehopf - Gefiederter Tarnmeister

© Maurizio Lanini, iStockphoto
© Maurizio Lanini, iStockphoto

 

Mit seinem auffälligen Irokesenkopfschmuck und dem bunten Gefieder sticht der Wiedehopf sofort ins Auge. Das gilt natürlich auch für seine Fressfeinde wie Greifvögel, Marder oder Katzen – für sie ist er ebenso gut sichtbar. Deswegen greift der Wiedehopf tief in die Trickkiste, wenn Gefahr droht. Er schmeißt sich flach auf den Boden, spreizt seine Flügel und richtet den Kopf steil nach oben. Davor haben die Feinde Respekt.

 

Seine Nahrung findet der Wiedehopf übrigens auch am Boden. Besonders gerne frisst er Maulwurfsgrillen, die wie unsere Maulwürfe, unterirdisch leben. Mit seinem langen Schnabel stochert der Wiedehopf im Boden solange herum, bis er eine Grille ertastet. Nachdem er seine Beute gefangen hat, löst er harte Bestandteile aus Chitin von ihrem Körper und verschluckt die weichen Teile anschließend auf einen Satz.

 

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Findest du mich cool?

© Geert Gratama
© Geert Gratama

Im Gegensatz zu euch brauche ich für meine Frisur weder Haarspray noch Stunden vor dem Spiegel zu verbringen. Binnen Sekunden stelle ich meinen prachtvollen Kopfschmuck auf und beeindrucke so die Mädels - cool, oder? Kalt mag ich es übrigens nicht, schon im Sommer mache ich mich auf nach Afrika zu meinem halbjährlichen Urlaub.

 

 

Mein Nest baue ich recht gerne in Baumhöhlen, wenn es die nicht gibt, tut es auch ein Nistkasten mit großem Loch. Meine Kleinen haben es in sich, nähert sich ein Feind verspritzen sie ein ziemlich stinkendes Sekret. Da kommt auch mein seltsamer, aber irgendwie lustiger Zweitname für mich her: Stinkevogel.

 

 

Wenn du alte Obstbäume mit Höhlen stehen lässt, dann zieht mit ein wenig Glück ein Wiedehopf bei dir ein.


Baumhöhle oder Nistkasten?

Vögel, Fledermäuse, Siebenschläfer, Wildbienen – Baumhöhlen sind für viele Tiere Unterschlupf, Winterquartier und Brutplatz. Wenn du große, alte Bäume hast, lass sie dort wo es ungefährlich ist, einfach stehen. Dann bilden sich größere und kleinere Höhlen, die als Lebensraum dringend gebraucht werden.

 

 

 

Wenn du keine großen Bäume hast sind Nistkästen ein toller Ersatz und werden auch gerne angenommen. Am besten ist, du hängst verschiedene Nistkästen auf, mit ein wenig Geschick, kannst du die selbst bauen.

 

Noch etwas: Denk daran, Obstbäume rechtzeitig nachzupflanzen, als Brutplatz werden sie erst mit 40 Jahren interessant.

 

Ein Wiedehopf im Nest. © Wassiliy Vishnevskiy, iStockphoto
Ein Wiedehopf im Nest. © Wassiliy Vishnevskiy, iStockphoto

Die Rückkehr des wiedehopfes

Eine spannende Dokumentation über den Wiedehopf. Der Zimmermann Manfred Eckenfellner, der mit Kameras ausgestattete Nester baut, und der Bioweinbauer Karl Fritsch, der die Artenvielfalt auf seinen Weinbergen erhalten will, kämpfen für den Schutz des seltenen Vogels.

© ARTE

 

Der wiedehopf im Burgenland

Als wärmeliebende Art ist der Wiedehopf neben Kärnten, dem südwestlichen Weinviertel und der Südoststeiermark natürlich auch im klimatisch begünstigten Burgenland anzutreffen. Das Neusiedler See Gebiet beherbergt sogar eines der wichtigsten Brutgebiete dieser Art in Österreich. Rund 10 % des österreichischen Bestandes kommen hier vor. Bevorzugt besiedelt der Wiedehopf halboffene Kulturlandschaften wie beispielsweise Streuobstbestände oder Weingärten, in denen er einerseits geeignete Strukturen für Bruthöhlen findet und die ihm andererseits eine kurze bzw. schüttere Vegetation für die erfolgreiche Bodenjagd bieten. Auch extensiv genutzte Viehweiden stellen aufgrund der kurzen Vegetation meist gute Nahrungsflächen dar.

 


Was kann ich machen?

Da der Wiedehopf seine Nahrung auf dem Boden sucht, braucht er schütter bewachsene Flächen mit hoher Strukturvielfalt, um seine Nahrung in ausreichender Menge zu finden. Als Landwirt kannst du das erreichen, indem du auf Geländekorrekturen oder Entsteinungen verzichtest. Zudem kannst mittels Hecken oder Gebüschgruppen die Strukturvielfalt auf deinen Flächen erhöhen.

 

Als Bürgermeister kannst du davor sorgen, dass bewachsene Feldwege und Schotterstraßen erhalten bleiben und nicht asphaltiert werden.

 

Du besitzt alte, höhlenreiche Obstbäume?! Schneide nicht gleich alle um, sondern erhalte diesen wertvollen Vogellebensraum! Nicht nur der Wiedehopf, sondern auch andere höhlenbrütende Vogelarten wie Grünspecht, Wendehals oder Gartenrotschwanz können hier ein Zuhause finden.

 

Als Höhlenersatz können für den Wiedehopf übrigens auch spezielle Nistkästen dienen.

 

Durch den Verzicht auf Düngemittel und Pestizide sicherst du zudem ein reichhaltiges Nahrungsangebot für den Wiedehopf.

 

Links und Literatur

 

 

 

 

Kontakt: info@arten-checken.at