Der Große Wiesenknopf - Kinderstube der Bläulinge

© undefined, iStockphoto
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Der Großen Wiesenknopf ist eine typische Art der wechselfeuchten Nasswiesen und der Moorwiesen. Traditionell wurde er vom Menschen auch als Heilpflanze genutzt, vor allem wegen des hohen Gerbstoffanteils zur Wundbehandlung sowie gegen Durchfall. Der botanische Gattungsname Sanguisorba (sanguis für Blut und sorbere für einsaugen) weist auf eine blutstillende Wirkung hin.

 

Eine ganz besondere Bedeutung haben die Pflanzen für den Dunklen und den Hellen Wiesenknopf-Ameisenbläuling. Seine Raupen ernähren sich ausschließlich vom Wiesenknopf. Kein Wiesenknopf bedeutet also keine Bläulinge. Aber das ist erst der Anfang einer unglaublichen Geschichte...

 

 


Und was wären die Bläulinge ohne mich?

© Geert Gratama
© Geert Gratama

Ich gebe es zu: Ich schaue nicht sonderlich spektakulär aus, aber ohne mich könnten Wiesenknopf- Ameisenbläulinge nicht überleben. Sie legen nämlich ihre Eier ausnahmslos auf meinem Blütenkopf ab, denn die zukünftigen Raupen haben mich zum Fressen gerne. Sobald sie sich fettgefressen und mehrmals gehäutet haben, verlassen sie mich. Am liebsten wachse ich dort, wo es richtig nass ist. Aber ich fühle mich auch in einem Naturgarten wohl. Für Schmetterlinge und Wildbienen bin ich ein wichtiger Nahrungslieferant.

 

Wenn du mir helfen willst, dann schau drauf, dass die letzten Feuchtwiesen in der Landschaft erhalten bleiben.

 

 


Das unglaubliche Leben der Wiesenknopf-AmeisenBläulinge

Die Weibchen des Dunklen Wiesenknopf-Ameisenbläulings legen kurz vor Aufblühen des Großen Wiesenknopfes ihre Eier zwischen die zahlreichen Einzelblüten. Nach ca. einer Woche schlüpfen die jungen Raupen, die sich tief in die Blüte hineinfressen. Nach einiger Zeit lassen sich die Raupen zu Boden fallen und warten. Sie warten auf ganz bestimmte Ameisen, die sie in den Ameisenbau tragen. Damit dieses Service auch gelingt, imitieren sie das Aussehen einer Ameisenlarve und locken die Ameisen mit ihrem eigenen „Ameisenbauduft“. Im Bau angekommen, werden die Raupen von den Ameisen wie ihre eigene Brut gepflegt, obwohl diese die Ameisenlarven fressen. Die Larven verpuppen sich noch im Ameisenbau. Wenn sie dann als Schmetterling schlüpfen, heißt es schnell sein, denn nun funktioniert der Dufttrick nicht mehr und sie werden von den Ameisen als Futter angesehen.

 

 

Der Dunkle Wiesenknopf-Ameisenbläuling mit geschlossenen Flügeln, so wie er meist zu beobachten ist.

Rosenzweig, wikipedia, CC BY-SA 3.0_
Rosenzweig, wikipedia, CC BY-SA 3.0_

Raupe eines Hellen Wiesenknopf-Bläulings auf dem Blütenstand eines Wiesenknops.

wikipedia, CC BY-SA 4.0
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Ein Wiesenknopf für den Garten

Wiesenknopf kann auch gut im Garten gezogen werden. Am besten wird im Frühjahr zwischen März und April direkt ins Beet gesät. Da er Pfahlwurzeln ausbildet, sollte er später nicht mehr umgepflanzt werden. Der Standort sollte wie in der Natur sonnig bis halbschattig sein. Wichtig ist, dass der Boden nährstoffreich, feucht und durchlässig ist. Wächst der Wiesenknopf erst einmal ist er sehr anspruchslos. Er ist winterhart und treibt jedes Jahr aus der Wurzel neu aus. Ältere Pflanzen können auch geteilt werden.

 

Mit ihren dunkelroten Blütenköpfchen passt der Wiesenknopf gut in Prachtstaudenbeete, vor allem zusammen mit spät blühenden, halbhohen und hohen Pflanzen. Er wirkt auch sehr gut im Kombination mit Ziergräsern wie Chinaschilf oder Reitgras. Die Blüten passen sehr gut in Blumensträuße und Gestecke.

 

 

Was kann ich machen?

Die Wiesenknopf-Ameisenbläulinge sind selten und auf Gedeih und Verderben dem Wiesenknopf ausgeliefert. Wenn du den Wiesenknopf in deinem Garten heimisch machst, hast du schon viel gemacht.

Wichtig ist aber auch, feuchte Wiesen zu erhalten und zu pflegen, damit dort der Wiesenknopf wachsen kann. Auch entlang von Gräben sollte nur ein bis zwei Mal gemäht werden, damit die Pflanzen sich dort aussamen können.

 

Links und Literatur

Karelj, Wikipedia, public-domaine
Karelj, Wikipedia, public-domaine

 

 

 

Kontakt: info@arten-checken.at